Chronik

Die ersten Anfänge des karnevalistischen Treibens in Mülhofen lagen bis zur Gründung der KG Mülhofen in den Händen der Kolpingsfamilie. Letztlich war es aber der Wunsch vieler Mülhofener Karnevalisten, einen eigenen Verein aus der Taufe zu heben. Am 18.Juni 1950 war es dann so weit: In der Gaststätte „Geschwister Fasel “ wurde die offizielle Gründung der Karnevalsgesellschaft Mülhofen vollzogen.

Folgende Karnevalisten gelten als Gründungsmitglieder:

Barths, Hermann
Böckstiegel, Johann
Böckstiegel, Josef
Faber, Karl
Fasel, August
Hardt, Liesel
Kalb, Josef
Lehnert, Johann
Nalbach, Johann

Peters, Heinrich
Rüsch, Karl
Schäfer, Heinz
Schröder, Lorenz
Siebenmorgen, Peter
Wagner, Theo
Zichanowski, Hans
Zichanowski, Peter
Zilz, Anna

Die im Rahmen der Vereinsgründung für die damalige französische Militärregierung notwendigen Formalitäten wurden mit viel Aufwand von Johann Nalbach erledigt.
Zum ersten Vorsitzenden wählten die Gründungsmitglieder Karl Faber , der den nun neu gegründeten Verein in den Jahren 1950/51 und 1953 repräsentierte. In den vergangenen 50 Jahren wechselte das Amt des ersten Vorsitzenden achtmal seinen Vertreter und die Aktivitäten des Vereins standen in guter Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Vorstand unter dem Vorsitz von :

Karl Faber1950 – 51
Johann Nalbach 1952
Karl Faber 1953
Johann Nalbach1954 – 56
Karl Rüsch1957 – 59
Peter Zichanowski1960 – 80
Erich Distelkamp1981 – 82
Hans Otto Martini1983 – 90
Bernd Wollinger1991 – 2007
Rolf Trennheuser2007 – 2014
Alexandra Dapper2014 – 2018
Patric Stamm2019 – 2020
Dominik Pretzseit 2021

An der ersten Vorstandssitzung am 25.06.1950 beschloß man den Verein unter einen besonderen Leitspruch zu stellen. Aus den drei Vorschlägen , „Uns kennen`se“ , „Ganz denewer“ und „Die Gedünkte“ welche alle aus 11 Buchstaben bestanden , wurde sich auf das immer noch bestehende Motto „ Ganz  denewer “ geeinigt.

Bereits am 12. November 1950 fand beim „ Kronenwirt “ unter der Regie der KG „ Ganz denewer “ ein großer bunter Abend statt. Diese Veranstaltung war so mit Witz, Freude und Humor gespickt, daß selbst die strengsten Kritiker neidlos einen großen Erfolg anerkennen mußten. Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Während der Karnevalsauftakt jeweils mit dem „11 im Elften“ eingeläutet wurde, fanden als besonderen Höhepunkt die jährlichen großen Kappensitzungen statt.

Die erstmals 1951 durchgeführte Sitzung wurde von dem Sitzungspräsident Johann Lehnert geleitet, der an diesem gelungenen Abend mehrere „Raketen“ steigen ließ. Die nachfolgenden Sitzungen standen unter der Führung folgender Sitzungspräsdidenten:

Josef Böckstiegel1952
Theo Wagner1953
Josef Böckstiegel1954
Peter Zichanowski1955 – 59
Johann Böckstiegel1960
Peter Zichanowski1961 – 71
Dieter Trennheuser1972
Peter Zichanowski1973 – 80
Bernd Wollinger1981
Erich Distelkamp1982 – 83
Hans Otto Martini1984 – 90
Bernd Wollinger1991 – 98
Rolf Trennheuserseit 1999



Der wohl schönste Höhepunkt ist in Mülhofen mit dem Umzug am Karnevalssonntag gegeben. Während die Karnevals – Umzüge bis einschließlich 1957 mit den Karnevalisten aus Engers durchgeführt wurden, fanden ab 1958 die Umzüge in eigener Regie statt. Sie wurden traditionsgemäß durch diese närrischen Polizisten angeführt: Anton Lehnert, Peter Distelkamp, Heinrich Weingarten, Albert Wenig, Werner Schüller, Rainer Müller, Gerd Dapper, Hans Bichler, Peter Rietzler, Bernd Wollinger  und  weit mehr als 25 Jahre – Emil Bastians.
Schon für die damaligen Verhältnisse waren die Festwagen das Aushängeschild des Umzuges. Dank der fleißigen und kreativen Wagenbauer sind nach Meinung der Gäste aus nah und fern aus den Festwagen inzwischen „Prunkwagen“ geworden. Abschließend kann festgestellt werden, daß unter Beteiligung befreundeter Karnevalsvereine, der vielen Musikkapellen, der Mülhofener Möhnen einschließlich Garden und Ortsvereine sowie der großen und kleinen Fußgruppen der Umzug zu einem echten Erlebnis wird.
Besonders glücklich schätzte sich die KG „Ganz denewer“ von Anfang an, der Bevölkerung fast jedes Jahr ein Prinzenpaar präsentieren zu können.

Als 1. Prinzenpaar fungierte 1953
Prinz Jakob I.   und  Prinzessin Mariechen I.  (Gräf),

welches auch gleichzeitig die Regentschaft von Engers übernahm.
Fortgesetzt wurde der Reigen mit folgenden Prinzenpaaren:

1957          —  Dieter und Helga Trennheuser
1958          —  Johann Lehnert und Tochter Marlene
1959          —  Johann und Franziska Böckstiegel
1960          —  Peter und Fränzi Zichanowski
1961          —  Ludwig Hölz und Schwester Liesel (Zöller)
1962          —  Albert und Christine Wenig
1963          —  Manfred und Gretel Bruchmann
1964          —  Josef Kalb und Therese Kuppler
1965          —  Rudolf und Edeltrud Beck
1966          —  Manfred und Ritza Hein
1967          —  Hans und Lutzi Leister
1970          —  Paul Fürstenberg und Marianne Meurer
1973          —  Erich und Marga Distelkamp
1975          —  Werner und Ada Wüst
1977          —  Erwin und Inge Sasse
1978          —  Winfried und Karin Bernardi
1979          —  Willi und Veronika Kehl
1980          —  Horst Nies und Gabi Geitz
1981          —  Peter und Herta Schneider
1982          —  Hans Otto und Marlene Martini
1983          —  Karl Schneider und Margie Mac Vay
1984          —  Willi und Monika Brink
1985          —  Rolf Kuppler und Ursula Wüst
1986          —  Norbert und Ute Eisenbach
1987          —  Friedhelm Kohl und Angelika Weber
1989          —  Rolf und Ute Trennheuser
1990          —  Rolf und Eva Opp
1991/92     —  Peter und Uschi Distelkamp
1993          —  Heinz und Annemarie Kantz
1994          —  Heinz und Inge Schmalenbach
1995          —  Gerd und Marlies Dapper
1996          —  Peter und Eva Koll
1997          —  Horst und Brigitte Dziwior
2004          —  Jürgen und Ute Müller
2006          —  Heinz und Wilma Kantz
2009          —  Detlef und Margit Heck

Neben dem Brauchtum des rheinischen Karnevals wurden weitere Veranstaltungen für die Bevölkerung durchgeführt. Insbesondere ist aus den Anfängen zu erwähnen:

1954/55     —  Basar (Erlös für Kirchenneubau)
1956          —  1. Wald- und Wiesenfest, deren viele weitere folgten

Mit dem jährlichen Oktoberfest sowie Schiffstouren, Wanderungen und gemütliche Familientreffen schließt sich der Kreis der Veranstaltungen.
Weitere Ereignisse in der Vereinsgeschichte sind wie folgt zu vermelden:

Am 18.01.1975 konnte der Verein unter der Präsidentschaft von P. Zichanowski und der Regentschaft Seiner Tollitäten Werner und Ada Wüst in einer Festveranstaltung sein 25 – jähriges Bestehen feiern.

Aus Gründen der Rechtssicherheit erfolgt 1984 die Vereinseintragung (KG wird e.V.).

Die KG wird im gleichen Jahr Mitglied im RKK.

Die von den Karnevalsanfängen kostenlos genutzte Wagenbauerhalle der Firma Kann KG mußte etwa Mitte der 80. Jahre wegen Eigenbedarf aufgegeben werden. Kurzfristiges „Asyl“ wurde erfreulicherweise von der Concordia Hütte und der Firma Volkmann gewährt. Um diesen Zustand zu beenden, war für den damaligen Vorstand klar: Es muß eine neue Halle her!

Dank materieller und finanzieller Unterstützung aus allen Schichten der Bevölkerung  wurde das zunächst unmöglich scheinende wahr: Am 24.Juni 1989 erfolgte der 1. Spatenstich zum Hallenneubau. Viele fleißige Hände – dies insbesondere aus den Reihen der Mitglieder – waren nun in das Baugeschehen eingebunden. Am 29.August 1989 wahr es dann soweit: In feucht – fröhlicher Runde wurde das Richtfest gefeiert. Damit wurde ein weiteres Kapitel in der Vereinsgeschichte geschrieben.

Zur Zeit kann die Gesellschaft auf die noch lebenden Gründungsmitglieder Johann Böckstiegel, Hermann Barths und Heinz Schäfer stolz sein, die auch – wie Hermann Knauß – die Ehrenmitgliedschaft des Vereins tragen.

Der Verein verfügt derzeit über viele Mitglieder, womit der Fortbestand der KG „Ganz denewer“ auch in Zukunft gesichert ist.