Wagenbau in Mülhofen

Wenn wir als Verein und Ort auf etwas stolz sein können, dann ist es ganz bestimmt die Tatsache, dass wir einen eigenen großen Karnevalsumzug haben. Noch stolzer können wir allerdings auf unsere prunkvollen Karnevalswagen sein, die jedes Jahr aufs Neue mühevoll erbaut werden und weit über unsere Ortsgrenzen bekannt sind. Es ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr, dass viele Freiwillige sich bereiterklären, den Wagenbau tatkräftig zu unterstützen. Umso mehr erfreut es uns, dass alle Wagen, die in unserem Umzug mitfahren, aus den eigenen Reihen stammen und keiner geliehen wird. Ganz im Gegenteil: Nachdem die Wagen Karnevalssonntag mitgefahren sind, finden sie oftmals nicht mal mehr den Weg zurück in die Wagenbauerhalle, sondern fahren direkt weiter, um an den restlichen närrischen Tagen weitere Umzüge zu bestücken.

Doch nun ganz von vorne: Nachdem die Karnevalsgesellschaft gegründet wurde,  fand seit 1951 der Bau von bis zu jährlich 6 eigenen Karnevalswagen zunächst bei verschiedenen  Familien (wie z.B. Familie Kalb oder Lehnert) in Schuppen und Garagen statt. Am Karnevalssamstag und –sonntag wurden die Unterteile zusammen geholt und aufgebaut. Es wurde bis zur letzten Minute geschmückt und beklebt. Trotz der (für heute unmöglichen Bauweise) sind damals sehr schöne Wagen entstanden. Zudem stellte die Firma Kann sechs Wochen vor dem Karnevalssonntag eine kostenlose Wagenbauerhalle auf ihrem Gelände zur Verfügung. Die Familien Meurer und Fürstenberg aus Engers und Mülhofen waren fleißige Wagenbauer sowie der Quartettverein unter der Leitung von Willi Trennheuser. Sie halfen der KG beim Wagenbau und bauten auch eigene Karnevalswagen.

In den 80-er Jahren konnte die Wagenbauerhalle der Firma Kann nicht mehr zur Verfügung gestellt werden. Zwischenzeitlich wurde eine Lösung in der Concordia Hütte und bei der Firma Volkmann gefunden. Trotzdem waren sich die Vorstandsmitglieder 1987 einig, dass eine eigene Wagenbauerhalle her muss. So kam es, dass von der Concordia Hütte Land gekauft wurde, um eine eigene Halle zu errichten. Die Freude darauf war natürlich riesig und so war es auch klar, dass viele  helfende Hände sich bereiterklärten, tatkräftig mit anzupacken. Allen, die dieses Vorhaben unterstützt haben, sei an dieser Stelle nochmals herzlichst gedankt. Ganz besonders ist Johann Lehnert zu nennen, welcher durch eine beträchtliche Unterstützung den Bau der Halle enorm förderte. Aus der Dankbarkeit heraus erhielt die Halle dann auch den Namen: „Johann-Lehnert-Wagenbauerhalle“. Seit 1989 konnten voller Freude in der Vereinseigenen Wagenbauerhalle die prachtvollen Prunkwagen für den Mülhofener Karnevalsumzug erbaut werden.

Über viele Jahre hinweg hat Hermann Knauß die Wagen entworfen und gezeichnet. Jedes Jahr aufs Neue kam er mit tollen Ideen und bereicherte den Verein durch seine Fantasie und sein künstlerisches Talent mit. Nachdem er leider aufhörte, übernahmen Josef Keßler und Thomas Urban diese Aufgabe und stehen ihrem Vorgänger bis heute keineswegs im Schatten.

Soviel aus der Geschichte… Noch heute sind wir stolz darauf, dass einige Männer, aber auch Frauen sich bereiterklären, den Wagenbau tatkräftig zu unterstützen. So treffen sich die Bauer jedes Jahr nach Weihnachten fast täglich, um die Wagen zu errichten. Neben dem Elferratswagen wird auch jedes Jahr aufs Neue aus der Regie der Karnevalsgesellschaft ein schöner Prunkwagen für unsere Möhnen gebaut. Zudem unterstützt uns seit Beginn der Karnevalsgesellschaft auch die Kirmesgesellschaft Mülhofen mit einem eigenen Wagen am Umzug, aber auch am Bau der restlichen Wagen. Die Crazy Girls, eine ehemalige Schautanzgruppe bereichert seit 2007 unseren Zug neben einer Fußgruppe auch mit einem eigenen Wagen sowie auch die Baugruppe „Die Pralincher“. Verschiedene Wagenbauer sowie auch unser Männerballett bauen immer mal wieder einen tollen Wagen.

An dieser Stelle bleibt nur noch ein großes Dankeschön an alle ehrenamtlichen Helfer, die uns sowie den Zuschauern des Umzuges Jahr für Jahr durch Ihre Meisterwerke begeistern. Ein weiteres Dankeschön gilt unserem Koordinator des Wagenbaues Rolf Skozilas, welcher viel Herzblut in den Wagenbau und den Erhalt der Wagenbauerhalle steckt.